Kulturspeisepilze trotz Energieknappheit produzieren

Keine Pilze zu Weihnachten?“ und „Stimmung der Kulturpilzanbauer auf Rekordtief“, die Schlagzeilen des Bundes Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer zeigen, wie groß die aktuellen Sorgen sind. Zwar bringt die Gas- und Strompreisbremse auch für die Pilzproduzenten ein Stück weit Erleichterung (?). Trotzdem blicken die Betriebe voller Sorgen in die Zukunft. Energie ist essenziell für die Kultur von Pilzen.

Wilde Pilze haben eine Saison, abhängig von den natürlichen Bedingungen, aber Kulturpilze sind ganzjährig verfügbar. Die Anbauer müssen die natürlichen Temperaturschwankungen nachahmen, indem sie sechs Zyklen im Jahr durchführen.

Für den Champignonanbau bedeutet das sechsmaliges Einräumen von Substrat und Pilzbrut. Diese benötigen eine Phase bei rund 24° C für das Wurzelwachstum und eine weitere Phase bei 12° bis 19° C für die Entwicklung der Fruchtkörper. Die Fruchtkörper werden dann geerntet und das Substrat ist für die nächste Pilzkultur erschöpft. Ohne Heizung im Winter und Kühlung im Sommer ist dies nicht möglich. Daher steht Energiesparen schon lange auf der Agenda der Pilzproduzenten.

Trotzdem ist der Energieverbrauch bei Pilzen gering im Vergleich zu anderen Lebensmitteln. 1 kg Rindfleisch produziert 14,10 kg CO₂, während 1 kg Pilze nur 1,54 kg CO₂ verbrauchen.

Außerdem bieten Pilze ein riesiges Bündel an gesundheitlichen Vorteilen:

  •  Shiitake oder Champignons, stärken das Immunsystem, senken das Infektionsrisiko und helfen Infektionen besser zu überstehen.
  • Pilze wirken gleichzeitig immunmodulierend, das heißt sie bremsen überschießende Immunreaktionen, die sich gegen den eigenen Körper wenden und zu Autoimmunerkrankungen, wie Multipler Sklerose, Sklerodermie oder Psoriasis, führen.
  • Sie sind die einzige nicht tierische Vitamin D-Quelle,
  • Pilze sind  ein beliebter Fleischersatz, der Geschmack und Mundgefühl eines Stückes Fleisch bietet.
  • Sie sind extrem kalorienarme Lebensmittel, die aber wunderbar satt machen.
  • Mit täglich einer Handvoll Pilze lassen sich zu hohe Cholesterin-Werte gut kontrollieren. Auch die Menge des schädlichen HDL-Cholesterins nimmt zugunsten des guten LDL-Cholesterins ab.
  • Pilze – allen voran die Shiitake-Pilze – werden Südostasien schon lange bei der Bekämpfung von Brust- und Prostata-Krebs genutzt.
  • Mit Hilfe von Pilzen lassen sich Alterungsprozesse im Gehirn verlangsamen.
  • Pilze senken zu hohen Blutdruck, mildern Gelenk- und Rheumaschmerzen, schützen die Leber, verbessern die Zahngesundheit und noch vieles anderes.

(Quelle: GMH/BDC)

 

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