Nachhaltig, frisch und lecker – warum Pilze aus deutschem Anbau so wertvoll sind
In Deutschland werden Pilze nach besonders hohen Qualitätsstandards angebaut. Über kurze Wege gelangen sie täglich frisch in den Handel.
Speisepilze sind ein hochwertiges, natürliches Lebensmittel
Champignons und andere Kulturspeisepilze aus Deutschland bieten das ganze Jahr über gleichbleibend frische und beste Qualität. Ihre Erzeugung unterliegt strengsten Qualitätskontrollen sowie ständiger Qualitätssicherung.
Was viele Produzenten von Nahrungsmitteln anstreben, das praktizieren deutsche Champignonproduzenten bereits heute: Umweltfreundlicher Anbau, ohne Einsatz von Chemie und mit Recycling aller Abfallprodukte. Die Kultivierung erfolgt nach den strengen Vorschriften des kontrolliert Integrierten Anbaus.
Dabei haben sich die deutschen Champignon-Anbauer bundesweit einheitliche Richtlinien auferlegt, die sogar über die strengen gesetzlichen Vorschriften hinaus gehen. Zusätzlich zur eigenen strengen Qualitätssicherung der Anbauer, werden alle Betriebe regelmäßig von einer unabhängigen Fachkommission kontrolliert. All dies garantiert ein hochwertiges und gesundes Lebensmittel Made in Germany.
Aufwändiger, zeitintensiver Anbau
Der Champignonanbau erfordert Zeit, Geduld und sehr viel Know-how. Das beginnt schon bei der sorgfältigen Herstellung und Reifung des speziellen Kultur-Substrats, das ausschließlich aus organischen Substanzen gewonnen wird. Und bis nach der "Impfung" des Substrats mit der Pilzbrut dann die ersten kleinen Pilzköpfe sprießen, vergehen noch einmal rund drei Wochen.
Rein biologisch
Kulturspeisepilze gedeihen am besten in dunklen, kühlen Räumen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Pilze besitzen kein Chlorophyll und können das Licht der Sonne nicht in Nahrung umwandeln. Ebenso wie Menschen und Tiere sind sie so ausschließlich auf organische Nährstoffe angewiesen. Der Nährboden, auf dem sie wachsen, ist daher ganz entscheidend für die Qualität der Pilze.
Das Kultur-Substrat
Im Champignon-Anbau verwendet man als Nährboden ein spezielles Substrat, das ausschließlich aus organischen Substanzen wie, Stroh und Gips gewonnen wird. Die Herstellung des Nähr-Substrats ist aufwändig und erfordert viel Zeit, Erfahrung und Fachwissen. Zunächst werden der Mist und alle anderen Bestandteile kompostiert.
Dazu muss man ihn eine Woche lang wässern und kontinuierlich durchlüften. Anschließend erfolgt die Pasteurisierung. Das dauert noch einmal eine Woche und geschieht in speziellen Dampftunneln, wo der Kompost bei einer Temperatur von 60° Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent "gargekocht" wird. Durch die Pasteurisierung werden alle schädlichen Mikroorganismen wie zum Beispiel Bakterien, Insektenlarven, Schadpilze oder Milben vernichtet.
Am Ende dieser aufwändigen Prozedur hat sich ein Substrat entwickelt, das ohne jegliche Chemie natürlich gereift ist und ausschließlich aus organischen Bestandteilen besteht. Champignons aus Deutschland enthalten daher keinerlei schädliche Rückstände!
Erst säen, dann ernten
Nach der Pasteurisierung wird das Kultur-Substrat mit der Champignonbrut "geimpft", wie es in der Fachsprache heißt. Die Brut besteht aus Getreidekörnern, die mit dem Champignonmyzel, einem Geflecht aus winzig kleinen Pilzfäden, durchwachsen sind. Anschließend wird das "geimpfte" Substrat mit Deckerde abgedeckt und in die klimatisierten Kulturräume auf Kisten oder Stellagen eingelagert. Die Deckerde ist unter anderem für eine optimale Luftfeuchtigkeit wichtig, so dass sich der Fruchtkörper gut entwickeln kann.
Nun dauert es noch einmal etwa zwei Wochen bis das Substrat bei einer Temperatur von 24 ° C von den Pilzfäden durchwoben ist. Wenn es soweit ist, wird die Temperatur auf 16 ° C abgesenkt. Die Myzelfäden ziehen sich nun zusammen und bilden in der feuchten Deckerde die ersten kleinen Fruchtkörper aus. Bis daraus erntereife Champignons werden, dauert es noch einmal etwa sieben Tage.
Sorgfältige Ernte in Handarbeit
Sind die ersten kleinen Champignonköpfe endlich da, dann geht alles viel schneller. Champignons können nämlich ein Wachstum von über sieben Millimeter in der Stunde erreichen. Bedenkt man wie klein sie sind, dann ist das ein rasantes Tempo. Deshalb können Champignons auch alle zwei Tage geerntet werden.
Champignons sind sensible Lebewesen und recht druckempfindlich. Daher erfolgt die Ernte ausschließlich von Hand. Die Pilze werden von den PflückerInnen sorgfältig aus der Erde herausgedreht, vorsichtig geputzt und sofort nach Größen sortiert in ihre Verkaufsverpackung gelegt. Von einem Kultursubstrat kann etwa 40 Tage lang geerntet werden.
Nachhaltiger Anbau und Recycling
Im deutschen Champignon-Anbau wird viel Wert auf Nachhaltigkeit und Recycling gelegt. Alle Abfälle wie zum Beispiel Champignon-Anschnitte werden so weit es geht erneut kompostiert und wiederverwertet. Auch ist das abgeerntete Champignonsubstrat ein sehr hochwertiger Kompost. Aufgrund des ökologisch einwandfreien Herstellungsverfahrens wird er in der Landwirtschaft gerne eingesetzt. Besonders die Spargelanbauer schätzen ihn zur Bodenverbesserung.
Kurze Transportwege
Rund 100 Pilzanbauer in ganz Deutschland erzeugen das ganze Jahr über Champignons und viele andere gesunde Pilze in bester Qualität. Durch den regionalen, marktnahen Anbau gibt es auch kurze Transportwege. Das ist gut für die Umwelt und sorgt für einen erntefrischen Versand. So werden Champignons aus deutschem Anbau fast immer noch am Tag der Ernte ausgeliefert.
Hochwertiges, natürliches Lebensmittel
Durch die sorgfältige und aufwendige Kultivierung, den nachhaltigen Anbau und die kurzen Transportwege können Sie sicher sein, dass Sie immer ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel erhalten. Pilze aus deutschem Anbau – ein wahres Mittel zum Leben!
Peter Marseille erklärt euch den kommerziellen Pilzanbau
Peter Marseille zeigt euch anhand des weißen Champignons wie der kommerzielle Pilzanbau funktioniert. Mehr Videos zu Pilzen gibt es auf unserem YouTube-Channel.