Brauner oder weißer Belag in Pilzpackungen
Manchmal findet sich etwas brauner oder weißer Belag in Pilzpackungen. Dies sind Sporen, die der Vermehrung des Speisepilzes dienen und völlig unbedenklich sind. Bei allen Pilzen rieseln die Sporen erst, wenn die Pilze reif sind. Genau dann schmecken die Speisepilze auch besonders aromatisch.
Lecker sehen die Champignons aus, frisch, knackig mit weit geöffneten Hüten. Aber was ist das? Sporen sind es, mit denen die Pilze sich vermehren und verbreiten würden, wenn wir sie denn ließen. Diese Sporen, vergleichbar den Samen bei Pflanzen, sind bei Speisepilzen absolut unbedenklich. Aus den Lamellen unter den Hüten rieseln die hauchfeinen Sporen in großer Fülle hervor.
Beim Shiitake-Pilz und beim Austernseitling sind die Sporen weiß. Bei allen Pilzen rieseln die Sporen erst, wenn die Pilze reif sind. Genau dann schmecken sie auch besonders aromatisch.
Neben den Pilzen entwickeln auch Moose, Farne und Algen Sporen. Während sich bei Letzteren, Samenzelle und Pollen dank der fleißigen Mithilfe von Insekten treffen, müssen die einzelligen Sporen viel mehr dem Zufall vertrauen. Fallen sie nach ihrer Reise mit dem Wind oder Wasser auf feuchte Erde, wächst ein Vorkeim heran, der mit dünnen Wurzeln (Hyphen) nach einem Partner sucht. Weil das aber nicht immer klappt, entlassen die Pilze Myriaden von Sporen in die Welt. Außerdem sind die Sporen trotz ihrer Winzigkeit erstaunlich lange keimfähig. So gelingt es den Pilzen nahezu jeden Zentimeter ungestörten Bodens zu besiedeln.
Auf der Suche nach neuen leistungsfähigen Pilztypen nutzen auch Pilzzüchter Sporen von erfolgsversprechenden Stämmen, um ihre Vorkeime miteinander verschmelzen zu lassen. Die Pilzproduzenten selbst setzen auf bewährte Typen, bei denen sich Erntemenge, Pilzgröße und Qualität abschätzen lassen. Wenn sie neue Kulturen anlegen, beimpfen sie das Substrat auf ihren Kulturbeeten mit Weizenkörnern, die von den Hyphen des gewünschten Stammes durchzogen sind. Von ihnen aus erobern die Pilze rasch das gesamte Substrat und kurze Zeit später sprießen die ersten Pilze, die uns so gut schmecken.
(Quelle: GMH/BDC)