Pilze - die unbekannten Wesen

Pilze – die unbekannten Wesen

… jetzt nicht mehr, denn die SchülerInnen der Klasse 3a und 3b haben sich mit ihren beiden Lehrerinnen Brigitte Weber und Eva Derenthal an dem Schulprojekt „Gesunde-Pilze“ beteiligt. Voller Spannung standen die SchülerInnen eines Morgens vor den beiden großen Paketen in ihrer Klasse. „Was da wohl für uns drin ist?“ Nach dem Öffnen stellten sie dann erstmal enttäuscht fest: „Das ist ja nur Erde“. Jetzt waren erklärende Worte nötig, dass es sich hier um eine Pilzkiste handelt. Schnell war die Neugierde und das Interesse wieder da. Jeder wusste schon etwas über Pilze zu berichten. Jedoch stellten sich immer mehr Fragen ein, so dass die SchülerInnen nachmittags einen Ausflug zum Eulenhof von Alfons Rose in Eissenunternahmen. Herr Rose erklärte den SchülerInnen, dass der braune Champignon der beliebteste Speisepilz der Welt ist. In seinem Betrieb wird jeden Dienstag Pilzhumus auf 90 große Tische gefüllt und in einem großen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit gelagert. Dort verdoppeln dann die Pilze jeden Tag ihre Größe, bis sie nach 20 Tagen von Hand gepflückt werden können. „In einem Monat ernten wir 12.000 kg Pilze!“, erklärte Herr Rose. Zum Schluss durfte jeder Schüler einen braunen Biochampignon probieren. Lecker !!

Auf eine weitere Unterrichtsstunde der ganz besonderen Art freuten sich die Kinder dann mit der Pilzexpertin Frau Nannette Sicke-Hemkes, Pilzsachverständige bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Sie erklärte anschaulich an ihren frisch gesammelten Pilzen, dass es verschiedene Pilzarten gibt, wie man sie unterscheiden kann und wo sie wachsen. „Pilze sind Alleskönner. Sie leben auch in der Wüste, im Gebirge und im kalten Eis“. Auch Ötzi hatte einen Pilz, den Birkenporling, gegen Magenbeschwerden bei sich.“

Neben der wichtigen Unterscheidung von essbaren und giftigen Pilzen lauschten die SchülerInnen gespannt ihren Worten, dass der getrocknete Eichenwirrling früher zum Striegeln der Pferde benutzt wurde. Erstaunte Gesichter gab es, als eine Schülerin nach dem größten Pilz der Welt fragte. „Nicht das, was wir Menschen sehen, ist der Pilz, sondern die Wurzel das sogenannte „Myzel“ ist der Pilz, der unter der Erde lebt. Den größten Pilz gibt es in Oregon. Er ist so groß wie NRW,  stolze 2400  Jahre  alt und heißt Hallimasch. Würden er einen Fruchtkörper wachsen lassen, wäre dieser viel größer als ein Blauwal“, erzählte Frau Sicke-Hemkes.

Weiterhin erzählte sie den neugierigen SchülerInnen, dass man aus dem Schopftintling Tinte zum Schreiben gewinnen kann und andere Pilze zum Färben von Wolle benutzt werden können. „Das man das alles mit Pilzen machen kann, hätte ich nie gedacht“; meinten erstaunt einige Kinder am Ende des Tages.

In der darauffolgenden Woche wanderten die SchülerInnen in den nahegelegen Wald. Hier hieß es nun Augen aufhalten und Pilze suchen. Am Ende der Suche konnten alle die vielen verschiedenen Pilze bestaunen und nicht nur das. Auch viele der gesammelten Pilze waren den SchülerInnen namentlich bekannt.