Pilzprojekt Zeche Helfta

1. Vorab

Wir, die Zeche Helfta, sind eine Kinder-, Jugend- und Seniorenbegegnungsstätte im Stadtteil Helfta der Lutherstadt Eisleben und betreiben zudem drei weitere Jugendclubs in Volkstedt, Polleben und Hedersleben.

Durch einen Zeitungsartikel wurden ir auf die BDC SChulaktion "Kinder lassen gesunde Pilze wachsen" aufmerksam und waren sofort begeistert. Nach einem Gespräch mit einem Mitarbeiter des BDC e. V. bestellten wir die Pilzboxen für alle vier Einrichtungen.

Am 9. März 2016 war es dann soweit: wir starteten das Pilzprojekt. Gemeinsam verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag in unserem Wohnzimmer unserer Einrichtung in Eisleben und schauten uns das Produktionsvideo an. Dabei wurde uns erläutert, dass der Champignon ein gesunder wie köstlicher Speisepilz ist und die Kinder staunten über den im Video erläuterten aufwendigen Anbau, der sie nund uns äußerst faszinierte!

2. Unser Wissen über Pilze

Im Vorfeld sprachen wir gemeinsam über Pilze. Viele berichteten davon, dass sie zu Hause bereits Pilzgerichte probiert haben. Andere gaben an, sie seien gar keine Fans von Speisepilzen und ekelten sich. Einige scherzten natürlich über die berühmten giftigen Fliegenpilze, aber die meisten gaben an, dass ihnen bis auf diesen nur wenige bis keine Pilze bekannt seien.

Deshalb fragten wir genauer nach und besprachen gemeinsam Aufgabe 1a. Wir waren gespannt, ob sich ihr Wissen nach dem Pilzprojekt erweitern würde und hofften darauf, auch den entschiedenen Pilz-Ablehnern die Pilzkultur näher bringen zu können.

3. Der Anbau

Noch am selben Tag installierten wir die Box in einem pilzfreundlich klimatisierten Raum und begannen mit der Hilfe der Anbauanleitung direkt mit dem Aufbereiten des Pilzsubstrat-Pakets. Die Kinder standen und dabei tatkräftig zur Seite und wir waren alle gespannt, ob es klappen wird.

Genau nach Anleitung haben wir die Erde ab dem 9. März 2016 alle paar Tage gegossen, leicht geharkt und überflüssiges Wasser beseitigt, um die Champignon-Deckerde feucht zu halten.

Am 18. Marz entdeckten die Kinder bereits erste Mycel-Flecken! Kurze Zeit später wuchsen sogar schon die ersten Champignons, die wir gleich schon einmal vorab ernteten.

4. Die Ernte

Nach kaum zwei Wochen war es dann am 23. März soweit - die ersten Champignons konnten begutachtet und die erste Ernte getätigt werden. Die Kinder waren hellauf begeistert und ernteten fleißig mit!

Nur wenige Zeit später konnte bereits die zweite Ernte eingeholt werden. Bei der dritten Ernte Anfang April staunten wir sogar über die Ausmaße, die einzelne Champignons annahmen und waren fasziniert, wie schnell die täglich an Wachstum zunehmen!

5. Pilzverwertung und Rezepte

Direkt nach der ersten Ernte ging es an die Zubereitung. Dabei putzten wir gemeinsam die Champignons ab und suchten uns die schönsten Exemplare zum Kochen aus.

Größere Pilze schnitten wir in Scheiben, kleinere ließen wir am Stück. Die Scheiben brieten wir mit frischen Kräutern, Gewürzen und Eiern in der Pfanne. Kleinere Pilze panierten und brieten wir im Ganzen. Vor allem die zweite Variante war selbs bei den selbst ernannten Pilz-Ablehnern ein voller Erfolg! Die übrigen Pilze konnten wir zudem noch mehrere Tage im Kühlschrank verwahren und dann verzehren. Da unsere Kinder sehr gerne auch selbst (mit-) kochen, hatten sie viel Spaß an der Zubereitung!

6. Kulturblock-Recycling

Nachdem die Pilzbox kaum noch Erträge abwarf, haben wir die eErde als Komposterde im Garten unserer Einrichtung umfunktioniert, auf der wir von nun an den Biomüll kompostieren konnten.

7. Fazit

Es war für uns alle ein tolles Erlebnis, gemeinsam das Pilzprojekt zu betreuen. Unsere Kinder waren nicht nur mit Leib und Seele dabei, sondern konnten tatsächlich ein großes Interesse für die Pilzkultur entwickeln. Nicht nur konnte das Projekt den Champignon als Speisepilz bei uns beliebter machen, auch das Wissen um das Pilzwachstum und die Ernte nahm zu. Anfangs konnten nur wenige Kinder angeben, dass sie etwas über Pilze wissen. Durch die wochenlange Begleitung des Kulturblocks hat sich dieses Wissen kontinuierlich verbessert! Die Kinder haben uns außerdem sehr mit der eigenständigen Betreuung des Projektes überrascht, sodass wir anschließen sagen können, das Pilzprojekt war für uns alle eine neue, spannende und natürlich leckere Erfahrung!